Kontakt
HomeKontaktImpressumDGIDGZMK


   zurück zu ... Zahnmedizin von A-Z   
    zurück zu ... W   
     zurück zu ... Entfernung der Weisheitszähne   
Nicht das Passende dabei?
Geben Sie ein neues Stichwort ein:



zur Merkliste hinzufügen Merkliste ansehen

Entfernung der Weisheitszähne


1. Übersicht

Weisheitszähne machen ihrem Namen keine Ehre: Häufig sorgen sie für Zahnfleischentzündungen, Zahnfehlstellungen oder für andere Schäden an den Zähnen. In einigen Fällen können sie allerdings problemlos im Kiefer verbleiben. Ob Sie überhaupt Weisheitszähne haben und ob diese gezogen werden müssen, erkennt Ihr Zahnarzt auf der Röntgenaufnahme Ihres Kiefers. Die Entfernung der Weisheitszähne ist kein ganz leichter Eingriff. Der Zahnarzt wird mit Ihnen besprechen, ob er notwendig ist. In der Regel wird die Entfernung der Weisheitszähne ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Nur bei besonders schwierigen Eingriffen und wenn mehrere Zähne gleichzeitig gezogen werden, ist eine Vollnarkose nötig. Falls Sie sich sehr vor der Operation fürchten, kann Ihr Zahnarzt Ihnen ein Angst lösendes Medikament geben. Wenn der Zahn komplett herausgewachsen ist, kann er wie die anderen Zähne gezogen werden. Wenn er noch teilweise oder ganz im Kieferknochen verborgen ist, muss ein kleiner Teil des Kieferknochens abgetragen werden.

Weisheitszähne sollten so früh wie möglich entfernt werden, da der Kiefer von Erwachsenen dichter ist und sich Zähne schwerer ziehen lassen. Komplikationen durch das Ziehen der Weisheitszähne sind zwar selten, es kann jedoch in Einzelfällen zum Bruch des Unterkiefers, Gefühlsstörungen der Lippe und der Zunge nach einer Nervenverletzung und einer Eröffnung der Kieferhöhle kommen.

Befolgen Sie den Rat Ihres Arztes und schonen Sie sich in den Tagen nach dem Eingriff, um Nachblutungen und Infektionen zu vermeiden!


2. Was macht die Weisheitszähne so besonders?
 
Weisheitszähne gehören zu den 32 Zähnen des menschlichen Gebisses. Im Laufe der Evolution sind unsere Kieferknochen kleiner geworden, weil wir keine grobe Nahrung mehr kauen müssen. Das bedeutet: Es gibt unter Umständen nicht mehr genug Platz für alle Zähne. Die Weisheitszähne sind davon betroffen, weil sie sich später als die anderen Zähne entwickeln – sie treten erst im „weisen“ Erwachsenenalter durch das Zahnfleisch. Damit sind sie die letzten in der jeweiligen Zahnreihe. Bei Jugendlichen sind sie erst ab dem Alter von 14 Jahren auf dem Röntgenbild zu sehen. Bei manchen Patienten treten die Weisheitszähne gar nicht hervor, sondern bleiben im Kiefer. Dies nennt man retinierte Weisheitszähne.

Übrigens sind die Weisheitszähne nicht bei allen Menschen angelegt. Manche haben keine oder weniger als vier. Ganz selten besitzen Patienten sogar fünf oder sechs davon. Das kann Ihr Zahnarzt auf einem Röntgenbild feststellen.


3. Wann müssen die Weisheitszähne entfernt werden?
 
Die Entfernung von Weisheitszähnen ist eine der häufigsten Operationen in der Zahnmedizin. Wenn die Weisheitszähne Schmerzen verursachen oder Schwierigkeiten zu erwarten sind, sollten sie so früh wie möglich gezogen werden, am besten vor dem 20. Lebensjahr. Bei Jugendlichen ist das Wurzelwachstum noch nicht ganz abgeschlossen und der Kieferknochen noch nicht so fest. Ab etwa dem 25. Lebensjahr verdichtet er sich mehr und mehr, so dass das Ziehen der Zähne schwieriger wird. In manchen Fällen können die Weisheitszähne jedoch erhalten bleiben, etwa wenn der Kiefer groß genug ist und sie komplett herausgekommen sind. Auch retinierte Weisheitszähne, also solche, die noch komplett im Kiefer stecken, müssen gelegentlich nicht gezogen werden. Dies muss in jedem Fall der Zahnarzt prüfen. Er wird mit einem Röntgenbild die Lage der Zähne feststellen und mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen. Häufig ist es sinnvoll, Weisheitszähne, die noch keine Schmerzen verursachen, vorbeugend zu ziehen. Denn sie können die anderen Zähne und das Zahnfleisch bereits schädigen. Oft brechen die Weisheitszähne durch – aber nicht komplett: Sie sind teilretiniert, das heißt, ein Teil des Zahnes wird weiterhin von Zahnfleisch bedeckt. Darunter bildet sich meist eine tiefe Zahnfleischtasche. Die Bakterien, die sich darin sammeln, sorgen dann für eine ständige Entzündung im Mund. Außerdem können die Weisheitszähne oft nur äußerst schwer gereinigt werden. Ein guter Nährboden für Bakterien, die auch die Nachbarzähne angreifen können. Hinzu kommt, dass sie weniger mineralisiert, also nicht so stabil wie normale Zähne sind.

Weisheitszähne, die noch im Kiefer verblieben sind, machen meist keinerlei Probleme. Gelegentlich führen sie allerdings zu Schmerzen und Entzündungen mit Bildung von Zysten und Abszessen. Sie können dann die Wurzeln der anderen Zähne angreifen, etwa wenn sie quer im Kiefer liegen („verlagert“ sind) und auf die Wurzel des Nachbarzahns drücken oder weil die Entzündung auf die anderen Zähne übergeht. Während die Zähne durchbrechen, können besonders bei Jugendlichen gesundheitliche Probleme auftreten, zum Beispiel vergrößerte Lymphknoten, Schleimhautentzündungen und Schwellungen im Mund. Viele Patienten leiden an Schluckbeschwerden oder Ohrenschmerzen.
In jedem Fall muss der Zahnarzt prüfen, ob der Kiefer groß genug für die zusätzlichen Zähne ist, da sich sonst die Zahnstellung verändert: Ursprünglich korrekt stehende Zähne, vor allem die Schneidezähne im Unterkiefer, schieben sich übereinander. Die Prognose hängt auch vom Alter des Patienten und vom Grad der Ausbildung der Weisheitszähne ab. Bei einem 14-Jährigen wachsen die Knochen noch und eventuell werden die Weisheitszähne genug Platz haben. Bei einem 20 Jahre alten Patienten ist das Wachstum jedoch abgeschlossen.


4. Wie werden Weisheitszähne entfernt?
 
Wenn der Weisheitszahn herausgewachsen ist und relativ gerade Wurzeln hat, kann er wie jeder andere Zahn gezogen werden. Wenn er noch tief im Kiefer steckt, ist ein operativer Eingriff notwendig. Vor dem Eingriff wird der Kiefer grundsätzlich geröntgt. Nur dann weiß der Arzt, wie der Zahn liegt und wie seine Wurzeln verlaufen.

Die Operation:

Die Operation wird meist ambulant von einem Zahnarzt oder Kieferchirurg durchgeführt. Werden bis zu zwei Weisheitszähne entfernt, reicht eine örtliche Betäubung (Lokalanästhesie) aus. Der Patient verspürt keine Schmerzen, ist aber noch bei Bewusstsein. Wenn Sie sich sehr vor dem Eingriff fürchten, kann Ihr Zahnarzt außerdem Angst lösende und beruhigende Medikamente einsetzen. Eine Vollnarkose kommt bei besonders schwierigen Eingriffen zum Einsatz und wenn drei bis vier Weisheitszähne gleichzeitig entfernt werden. Bei der Operation schneidet der Arzt zunächst das Zahnfleisch auf und klappt es zur Seite. Dann löst er Teile der Wurzelhaut vom Zahn. Wenn die Wurzeln gerade sind, kann er ihn dann wie andere Zähne mit speziellen Zangen herausziehen. Bei stark abgewinkelten Wurzeln oder Zähnen, die noch komplett im Knochen stecken, muss der Kiefer eröffnet werden. Die darüberliegende Knochenschicht wird teilweise abgetragen. Der Zahn wird dann mit speziellen Instrumenten meist in mehreren Teilen herausgezogen. Wenn die Weisheitszähne durch Karies schon stark zerstört sind, kann es passieren, dass dabei die Wurzel abbricht. Es ist wichtig, dass diese komplett entfernt wird. Daher muss in diesem Fall auch ein kleiner Teil des Knochens, der die Wurzel umschließt, entfernt werden, um einen Zugang zur Wurzel zu schaffen. Durch das Ziehen des Zahnes entsteht ein größeres Loch im Kieferknochen, das sorgfältig von Knochensplittern gereinigt wird. Anschließend wird es mit desinfizierenden Lösungen gespült und die Wunde zugenäht. Falls die Zahnhöhle sehr groß ist, wird nur ein Teil der Wunde vernäht und in die Höhle eine Tamponade mit einer antibiotikahaltigen Lösung hineingelegt, die nach drei bis fünf Tagen entfernt wird. Nach fünf bis sieben Tagen werden die Fäden gezogen. Nach etwa acht bis zehn Tagen ist die Wunde weitgehend verheilt. Wenn der Kiefer geöffnet werden musste, kann es allerdings noch etwas länger dauern. Der Knochen bildet sich in den nächsten Monaten nach.


5. Welche Komplikationen können bei einer Operation auftreten?
 
In der Regel sind die Nachwirkungen der  Entfernung der Weisheitszähne harmlos.
Häufig schwillt die Wange nach dem Eingriff an, manchmal mit blauen Flecken. Es kann auch zu leichten Nachblutungen kommen. Dies sieht schlimmer aus, als es ist. Die Nachblutungen können sie leicht stoppen, indem Sie vielleicht auf ein Stofftaschentuch beißen. Gegen die Schwellung hilft es, die Wange zu kühlen. Leichte Schmerzen in den Tagen nach dem Eingriff sind ebenfalls normal. Daneben kann es wie bei jedem operativen Eingriff zu Komplikationen durch die Narkose kommen. Vor der Behandlung werden wir Sie ausführlich über den Eingriff und mögliche Komplikationen aufklären. Gelegentlich entzündet sich die Wunde, was in der Regel mit Antibiotika behandelt wird. Damit dies nicht passiert, können auch Sie einiges tun, zum Beispiel in den Tagen nach dem Eingriff auf Zigaretten und Alkohol verzichten.Folgende Komplikationen kommen vor, sind jedoch sehr selten:

Weisheitszähne haben oft sehr gekrümmte Wurzeln und befinden sich an schwer zugänglichen Stellen. Gerade die unteren Weisheitszähne liegen häufig sehr nahe am Unterkiefernerv, manchmal wachsen die Wurzeln sogar um den Nerv. Auch bei sehr vorsichtiger Operationsweise kann es in seltenen Fällen zu einer Verletzung dieses oder des Zungennervs kommen. Die Folge sind Gefühlsstörungen im Bereich der Lippe und der Zunge.

Des Weiteren kann der Unterkiefer während der Operation brechen oder ein Loch in Richtung des Oberkiefers entstehen (Zahnärzte nennen dies „die Kieferhöhe wird eröffnet“). Dieses Loch muss dann verschlossen werden, damit keine Keime eindringen können.

Ganz selten werden beim Ziehen des Zahnes die davor liegenden Backenzähne verletzt, etwa durch ein Instrument. Die Schädigung muss dann durch eine weitere Zahnbehandlung, etwa eine Überkronung, beseitigt werden. Wenn der Nachbarzahn während des Eingriffs nur etwas lockerer geworden ist, erreicht er nach wenigen Wochen wieder seinen festen Halt.


6. Was muss ich nach der OP beachten?
 
Essen Sie nichts, solange Sie die Betäubung noch spüren, damit Sie sich nicht versehentlich auf die Lippe beißen. Sie können aber Mineralwasser oder lauwarmen Tee trinken. Ruhen Sie sich in den Tagen nach dem Eingriff aus und lagern Sie Ihren Kopf im Bett hoch. Kühlen Sie die betroffene Wange mit einem feuchten Tuch. Sie sollten in jedem Fall große Wärme, also beispielsweise Sonnenbäder oder Sauna, vermeiden. Dadurch könnten Nachblutungen ausgelöst werden. Leichtere Nachblutungen sind allerdings normal und können durch Kühlen der Wange und sanftes Beißen auf ein Stofftaschentuch gestoppt werden.
Leichte Schmerzen unmittelbar nach der Operation und Probleme mit dem Kauen treten ebenfalls auf und sind kein Grund zur Sorge. Weichere Kost wie Brei bietet sich daher in den ersten Tagen an. Essen Sie vor allem keine harten, zu scharfen oder sehr heißen Lebensmittel!

Wenn Sie stärkere Nachblutungen, Schmerzen oder höheres Fieber haben, sollten Sie unbedingt sofort zu uns in die Praxis kommen oder uns anrufen!

Verzichten Sie wenigstens zwei Tage nach der Operation auf Alkohol, Nikotin und Kaffee, die die Wunde reizen würden.Sparen Sie beim Zähneputzen die Wunde aus. Eventuell können Sie eine medizinische Mundspüllösung verwenden.

Wenn der Zahn ambulant gezogen wurde, lassen Sie sich am besten von jemandem abholen, da Sie durch die Betäubung oder das Schmerzmittel noch etwas benommen sein können.

Wir werden Sie vor dem Eingriff genau darüber informieren, was Sie beachten müssen und welche Schmerzmittel und Mundpflegeprodukte an den Tagen danach für Sie geeignet sind.


7. Häufige Fragen – FAQs

Meine Weisheitszähne sind vollständig herausgekommen und schmerzen gar nicht. Muss ich sie trotzdem ziehen lassen?

Dies kann Ihnen nur Ihr Zahnarzt beantworten. Auch Weisheitszähne, die keine Schmerzen verursachen, können eventuell Zahnfleischentzündungen oder Schäden an Nachbarzähnen hervorrufen. Da sie sehr weit hinten im Kiefer liegen, können sie zum Beispiel manchmal nur schlecht gepflegt und dadurch leichter kariös werden.

Meine Weisheitszähne müssen gezogen werden. Ich habe aber sehr große Angst davor. Was kann ich tun?

Wir beantworten Ihnen gerne Ihre Fragen zu dem Eingriff und informieren Sie vorab über den Ablauf. Danach können Sie selbst weiter entscheiden.
Falls Ihre Angst zu groß ist, können wir Ihnen vor dem Eingriff ein beruhigendes Medikament geben.

 

Zurück